Weser-Radweg: Unser Guide für eine Reise am Weser-Fluss
Du planst eine Fahrradtour entlang der Weser und willst dich informieren? Perfekt! Wir sind den Weser-Radweg im Juni 2020 komplett gefahren. Dabei haben wir die Strecke genau unter die Lupe genommen und viele nützliche Infos für dich gesammelt.
Der Weser-Radweg gehört zu den schönsten Fahrrad-Routen Deutschlands. Angefangen in Hann. Münden, wo die Weser als Zusammenfluss aus Werra und Fulda entspringt, fließt sie durch vier ganz unterschiedliche Weser-Regionen. Die grüne Flusslandschaft, märchenhafte Fachwerkstädte sowie die Wesermetropole Bremen sorgen für jede Menge Abwechslung und machen die Tour wirklich lohnenswert.
In diesem Artikel erhältst du unsere persönlichen Tipps zur Strecke, damit du dich schnell und einfach auf deiner Tour zurecht findest.
Bist du bereit, dann mal los!
Wie lang ist der Weser-Radweg? Wo beginnt, wo endet er?
Die Weser fließt auf 520 km von Süd nach Nord durch das Bundesland Niedersachsen. Dabei schlängelt sie sich in Teilstücken auch durch die Länder Hessen und Nordrhein Westfalen.
Als Zusammenfluss aus Werra und Fulda entsteht die Weser in Hann. Münden, dem südlichsten Zipfel Niedersachsens. Auf ihrem Weg fließt sie durch die bekannten Städte Höxter, Holzminden, Bodenwerder, Hameln, Rinteln, Bad Oeynhausen, Minden, Petershagen, Nienburg, Verden, Bremen, Brake und Nordenham. In die Nordsee mündet sie bei Cuxhaven.
Welche und wie viele Etappen gibt es auf dem Weser-Radweg?
Die Strecke führt dich auf 520 km fast immer entlang des Weserufers. Dabei werden von der offiziellen Internetseite des Weser-Radwegs die folgenden acht Etappen empfohlen:
- Etappe 1: Hann.Münden bis Höxter
- Etappe 2: Höxter bis Hameln
- Etappe 3: Hameln bis Minden
- Etappe 4: Minden bis Nienburg
- Etappe 5: Nienburg bis Verden
- Etappe 6: Verden bis Bremen
- Etappe 7: Bremen bis Nordenham/ Bremerhaven
- Etappe 8: Bremerhaven bis Cuxhaven
Die Etappen sind zwischen 56 und 73 km lang und an einem Tag gut zu bewältigen. Wir haben im Schnitt drei bis vier Stunden pro Strecke benötigt. Dabei blieb genug Zeit für größere Pausen und Sehenswürdigkeiten.
Natürlich kannst du deine Tour auch ganz anders gestalten. Der Weg ist das Ziel und viele schöne Unterkünfte liegen zwischen den genannten Orten.
Wir sind den Weser-Radweg zum Beispiel von Nord nach Süd gefahren und haben die Tagesstrecke häufig dem Wetter angepasst.
Für noch detailliertere Infos zu den einzelnen Etappen, schau doch mal hier vorbei:
⇒ Unsere 8 Etappen auf dem Weser-Radweg
Wie findest du dich auf dem Weser-Radweg zurecht?
Anfang 2017 wurde der Weser-Radweg vom ADFC als 4 Sterne-Qualitätsradroute ausgezeichnet. Wir können auch verstehen warum.
Auf der gesamten Strecke ist der Weser-Radweg mit einem eigenen offiziellen Logo beschildert, sodass wir nicht einmal eine Karte oder App nutzen mussten.
Zusätzlich zeigt dir das Weser-Logo an, ob du dich auf der Haupt- oder der Alternativroute befindest.
Während der Fahrt findest du das Weser-Logo oft neben anderen Radweg-Symbolen an den offiziellen Hauptwegweisern für Fahrradfahrer. Diese befinden sich an Knotenpunkten, an denen Radtouren in verschiedene Richtungen verlaufen. Sie enthalten Angaben zur Richtung sowie die Kilometerangaben für das nächste Ziel.
Kann jederzeit zwischen Haupt- und Alternativroute gewechselt werden?
Die Alternativroute führt dich meist parallel zur Hauptroute, auf der anderen Flussseite entlang. Das ist hilfreich, wenn sich dort sehenswerte Highlights oder Unterkünfte befinden.
Da es sich bei der Weser um einen Fluss handelt, ist ein ständiger Wechsel natürlich nicht möglich. Trotzdem findest du in regelmäßigen Abständen Brücken, die eine Überquerung möglich machen.
Außerdem hast du immer mal wieder die Möglichkeit, mit einer Fähre den Fluss zu überqueren. Stelle dir aber keine riesigen Fährschiffe vor. Ganz im Gegenteil, es geht eher romantisch mit einer kleinen Fähre, ein kurzes Stück über den Fluss.
Einen Überblick der aktuell betriebenen Fährstellen an der Weser findest du beim Weserbergland Tourismus e.V..
Tipp: Spannend ist die Fahrt mit einer historischen Gierseilfähre. Diese gleiten nach alter Tradition nur durch die Kraft des Wassers zum anderen Ufer. Über Seilwinden wird der Winkel der Fähre zur Strömung verändert und das Boot bewegt sich ganz von allein ans andere Ufer.
Welches ist die beste Reisezeit für den Weser-Radweg?
Nun ja, wie wir ja alle wissen, lässt sich in Deutschland nie mit voller Sicherheit sagen, wann das Wetter regenfrei, sonnig und gleichzeitig beständig ist.
Die Frühlings- sowie Sommermonate bieten dafür aber die besten Chancen. Im Frühling ist es nicht ganz so heiß und die Strecke leerer. Dafür kann es aber auch mal regnen.
Wir sind die Strecke Anfang Juni geradelt. In dieser Zeit sind wir noch so einigen Tierkindern auf den Wiesen begegnet und konnten viele Störche auf den Feldern beobachten. Viele bunte Kornblumen, grünes Getreide und rote Mohnfelder haben das Ensemble perfekt gemacht.
Nachteilig ist es, wenn du wie Niels eine starke Pollenallergie hast. Dann kann jeder kurzer Stopp am Wegesrand eine Qual werden.
Wie schwer ist der Weser-Radweg zu befahren?
Überwiegend abseits von Hauptverkehrsstraßen, auf gut befahrbaren Strecken führt der Radweg fast ohne Steigung durch die Weser-Flusslandschaft. Aus diesem Grund wird die Route vom ADFC sowie der Fahrrad-app Komoot als leichte und sehr sichere Tour eingestuft.
Wir müssen allerdings zugeben, dass uns als Nordlichter der eine oder andere sanfte Hügel des Weserberglandes schon ganz schön ins Schwitzen gebracht hat. Die Höhenmeter steigen dort ungefähr auf 1.886 m an. In der Wesermarsch sowie im Cuxland stellt das kein Problem dar. Dort musst du eher gegen Windböen ankämpfen.
Trotzdem können wir den Weser-Radweg als Einsteiger-Route sehr empfehlen. Die Straßen und Beschilderungen sind top gepflegt, das Gebiet gastronomisch gut erschlossen.
Die Mit-Radler sind rücksichtsvoll und nutzen Fahrradhelm sowie Klingel. Dabei nutzt der überwiegende Teil der Fahrer die motorisierte Alternative (E-Bikes). Die hätten wir uns das ein oder andere Mal auch gewünscht 😉
Worauf solltest du beim Buchen einer Unterkunft auf dem Weser-Radweg achten?
Der Weser-Radweg gehört zu den beliebtesten Radrouten in Deutschland. Aus diesem Grund kann es in den Sommermonaten etwas voller werden.
Anfang Juni fährst du die meiste Zeit für dich allein und findest in den Cafès und Restaurants immer noch einen freien Platz. Während der Ferienzeit kann das schon ganz anders aussehen.
Beim Buchen der Unterkünfte hast du zwei Möglichkeiten. Zum einen kannst diese im Voraus buchen. Damit gehst du auf Nummer sicher und du schläfst jede Nacht in einer Unterkunft nach deinen Wünschen. Dafür bist du in deinen Reiseplänen eingeschränkter und musst die geplanten Etappen auch bei schlechtem Wetter fahren und schaffen.
Buchst du erst vor Ort, kann es sein, dass preiswerte Unterkünfte, mit dem von dir gewünschten Standard nicht mehr frei sind. Wenn das für dich in Ordnung ist, findest du eigentlich immer noch Unterkünfte in höheren Preiskategorien oder ein günstiges, aber einfaches Zimmer.
Wir haben unsere Zimmer immer einen Tag vor Ankunft gebucht. So konnten wir flexibel bleiben und spontan einen Tag länger bleiben. Im Schnitt haben wir für eine Nacht im Doppelzimmer oder in einer Ferienwohnung zwischen 60 € und 80 € bezahlt.
Wichtig: Beim Buchen achten wir immer darauf, dass ein sicherer und trockener Stellplatz für Fahrräder vorhanden ist. Steht dies nicht in der Beschreibung, fragen wir vorher explizit nach. Einigen Unterkünften mussten wir deshalb schon absagen.
Für welche Unterkünfte wir uns genau entschieden haben, erfährst du hier:
⇒ Unsere 8 Etappen des Weserradwegs
Alternativ kannst du auch mit einem Zelt im Gepäck auf den gut ausgestatteten Campingplätzen übernachten. Diese liegen oftmals direkt am Fluss, sodass du mit einem tollen Blick aufwachst und gleich ein Naturbad nehmen kannst.
Campingplätze findest du auf der Strecke in regelmäßigen Abständen. Diese sind jedoch sehr gut besucht. Informiere dich daher vorab im Internet oder telefonisch über die Auslastung. Es gibt nichts Schlimmeres, als nach einem anstrengenden Tag, noch panisch einen Schlafplatz zu suchen. Für eine Nacht zahlst du etwa 5 bis 6 € pro Person plus eine Stellplatzgebühr für dein Zelt. Diese beträgt ebenfalls um die 5 bis 6 €.
Eine Auswahl an Campingplätzen findest du hier.
Welche Highlights erwarten dich auf dem Weser-Radweg?
Das Besondere am Weser-Radweg ist die abwechslungsreiche Landschaft, der vier unterschiedlichen Weser-Regionen. Angefangen mit dem hügeligen Weserbergland in Hann. Münden, dort schlängelt sich die Weser durch die deutschen Mittelgebirge und Wälder.
Dabei entdeckst du hin und wieder eine Burg oder Schloss, das herrschaftlich in den Hügeln steht. Wer den Stil der Weserrenaissance mag, hat hier vieles zu besichtigen. Außerdem fährst du immer wieder durch sehenswerte und märchenhafte Fachwerkstädte.
Märchenhaft im wahrsten Sinne des Wortes: das Aschenputtel triffst du in Polle, den Rattenfänger in Hameln und den Lügenbaron in Bodenwerder. Die Städte verehren ihre Märchen- und Sagengestalten in Museen, Freilichtspielen und u.v.m.. Ein Besuch lohnt sich!
Ab dem Weserdurchbruch in Porta Westfalica verändert sich die Landschaft schlagartig. Die Weser fließt nun durch die Region Mittelweser, vorbei an Mooren, Heiden und blühenden Feldern. Grüne Wiesen und Seen laden bis Bremen immer wieder zu Picknick- und Badestopps ein.
In Bremen wird die Weser zur Wasserstraße. Dort ist schon das maritime Flair zu spüren. Die Hafenstadt ist die größte an der Weser und bietet ein reiches, kulturelles Angebot: sei es Museen, Theater, Fußball oder einfach nur Bummeln in der Altstadt und dem Schnoor-Viertel.
Anschließend geht es überwiegend auf Deichen Richtung Norden. Ab hier radelst du bis nach Bremerhaven durch die Wesermarsch. Die platte und weite Landschaft zeichnet sich durch grüne Wiesen, endlose Moorlandschaften und imposante Bauernhöfe aus. Je weiter du Richtung Norden kommst, prägen auch die Norddeutschen Fischkutter und das Wattenmeer die Landschaft.
In Nordenham mündet die Weser in die Nordsee. Dort musst du dich entscheiden, ob du deine Reise im Küstenbadeort Butjadingen oder lieber in Cuxhaven beenden willst. Dieser Abschnitt führt dich durch die letzte Region: dem Cuxland.
Hier verändert sich die Region noch einmal deutlich. Aus der grünen Flusslandschaft wird endloses Wattenmeer. Eine Wattwanderung im UNESCO Weltnaturerbe ist Pflicht! Es ist immer wieder spannend, die vielen Bewohner des Wattenmeeres hautnah zu erleben. Anschließend ein echt norddeutsches Krabbenbrötchen! Yummy! Besser kann der Weser-Radweg nicht enden!
Weitere Tipps zu vielen Sehenswürdigkeiten auf den einzelnen Strecken erfährst du in unserem Artikel zu den einzelnen Etappen des Weser-Radwegs:
Welche weiteren nützlichen Infos gibt es zum Weser-Radweg?
Wie schon erwähnt, wurde der Weser-Radweg zu einer 4 Sterne Qualitätsroute ausgezeichnet. Dementsprechend findest du auch viele Informationen dazu im Internet. Da kann man den Überblick schon einmal verlieren.
Vor und während der Tour haben uns die offiziellen Internetseiten der Weser-Radweg Infozentrale sehr weiter geholfen:
⇒ https://www.weserradweg-info.de
Hier findest du alle nützlichen Informationen zu Etappen, Highlights, Fähren, Unterkünfte und Gastronomie.
Für die Fahrt sind die dazugehörigen Apps ebenfalls sehr praktisch. Neben der Streckenführung, erhältst du hier auch Informationen zu Umleitungen, Baustellen, etc.
Du hast noch mehr tolle Tipps für den Weser-Radweg?
Das war unsere geballte Ladung an Infos für eine Tour entlang der Weser. Bist du die Strecke auch schon mal gefahren und hast noch einen Tipp, den du loswerden möchtest? Dann freuen wir uns über deinen Kommentar.
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